Wo gearbeitet wird, passieren Fehler
Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. In den meisten Fällen «braucht» es Fehler, damit wir daraus lernen können und uns verbessern, ob im Privaten oder im Geschäftlichen. Ich spreche nicht von Fehlern, die weitreichende Folgen haben können, zum Beispiel, wenn sie einer Pilotin oder einem Herzchirurgen unterlaufen. Ich spreche von den alltäglichen, kleinen Fehlern, die niemandem weh tun, die niemanden benachteiligen, die in ein paar Stunden keine Bedeutung mehr haben. Diese Fehler sind wichtig, sie gehören zum Lernprozess.
Was mich beschäftigt: Es gibt Menschen, die auf solche Fehler heftig reagieren. Von manchen Mitmenschen hört oder liest man nur, wenn sie etwas zu mäkeln haben, wenn sie sich über andere beschweren. Diese Menschen picken das Negative heraus, heben es hervor, reiten darauf herum. Manche wollen noch von solchen Fehlern profitieren und erwarten eine Gegenleistung oder eine finanzielle «Wiedergutmachung». Mit Anerkennung und Lob geizen sie, ihre Kritik aber verbreiten sie grosszügig.
Konstruktive Kritik ist richtig und wichtig, damit Fehler verbessert werden können. Aber es macht doch einen entscheidenden Unterschied, wie die Kritik angebracht wird. Wir nehmen das Gute und Korrekte oft als selbstverständlich hin, finden es meist nicht erwähnenswert – aber zum Glück gibt es auch hier Ausnahmen.
Ich gebe mittlerweile auch mehr positive Rückmeldungen. Wenn ich einen schönen Abend in einem Restaurant hatte, wenn ich im Laden freundlich bedient wurde oder wenn ein Kurs lehrreich war, teile ich das gerne mit. Und die Freude der Menschen freut mich dann ebenso. Für mich ist das eine Win-win-Situation.
Ich frage mich, wie sich dies für jene anfühlt, die unverhältnismässig heftig auf Fehler reagieren und nur das Schlechte hervorheben. Geht es ihnen danach besser? Oder spüren sie ihre ungute Energie selbst? Wer nur kritisieren kann, sollte aufpassen, selbst keine Fehler zu begehen. Was bedeutete, dass diese Personen den ganzen Tag nichts tun …