Skip to main content

-

Sonja Laurèle Bauer

Redaktionsleiterin
Sonja Laurèle Bauer
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Sonja Laurèle Bauer ist in Bolligen bei Bern aufgewachsen. Sie ist ausgebildete Journalistin BR, mit Erfahrung in Print-, Fernseh- und Radio-Journalismus. Zehn Jahre arbeitete sie beim SWR-Fernsehen in Baden-Baden. Seit dreissig Jahren schreibt sie für diverse deutschsprachige Printmedien, darunter «Der Bund», die «Berner Zeitung BZ», «annabelle», «anda! – Zeitschrift für Flamenco». Sie ist Autorin mehrerer Bücher. Seit sechs Jahren ist sie Redakteurin beim «Berner Landboten». Sonja L. Bauer ist Mutter zweier Söhne und Grosi einer Enkeltochter. Sie liebt Familie, Literatur, Reisen, Natur, Denken, Tanzen.

Weitere Artikel von Sonja Laurèle Bauer

«Wir haben uns ein riesiges Problem eingehandelt»

Chemie im Wasser • Dr. Klaus Lanz ist Gründer und Leiter des unabhängigen Instituts «international water affairs». Als Chemiker, Wasserforscher und Publizist befasst er sich seit über 30 Jahren mit Wasserthemen. Nun ruft er zu dringendem Umdenken im Umgang mit Wasser auf. Dafür spricht er Klartext. 

«Sei wachsam»

Demokratie heisst, miteinander zu sprechen, Gespräche zu führen. Aber auch, andere Meinungen auszuhalten. Jedenfalls bis dahin, wo diese die Grenze der Integrität überschreiten. So, dass wir eingreifen müssen: Bei Rassismus, Antisemitismus, Gewalt. «Wir fragen zu schnell nach den Grenzen der Toleranz», sagt der Philosoph Jürgen Wiebicke, in «reformiert.». Auch ich bin der Meinung, wir sollten diese Grenze weiter stecken, damit wir uns nicht so schnell, wie es heute modern ist, über Kleinigkeiten empören müssen. Ganz im Gegensatz zu Elementarem, bei dem wir mehr und mehr feige still bleiben. Ich halte es mit Reinhard Meys altem Lied «Sei wachsam, fall nicht auf sie rein! Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt. Sei wachsam; merk dir die Gesichter gut. Sei wachsam, bewahr dir deinen Mut und sei auf der Hut!» Mey bezieht sich auf oben genannte Themen, bei denen die Grenzen der Integrität massiv überschritten werden: Krieg, Verfolgung, Rassismus – wie sie im Gaza geschehen. 

Warum müssen wir aushalten, wie die israelische Armee im Auftrag von Netanjahu und seinen rechten Schergen einen Krieg vor allem gegen Kinder führt?! Dagegen aufzustehen heisst nicht gleichzeitig, antisemitisch zu sein! Wer steckt hier die Grenzen der Toleranz? Längst schon wird unsere ureigene Integrität verletzt, während unsere Regierung wartet und zuschaut, bis alle Menschen im Gaza getötet und vertrieben sind?! Auch kleine Schritte hälfen: Palästina als Staat anzuerkennen! Ein Statement, wie es Politikerinnen und Politiker in einigen Ländern längst
wagen. Endlich Rettungsaktionen für Palästinenser durchzuführen! Prioritäten setzen, ohne zu fürchten, man
könnte in jemandes Gärtchen treten, während Häuser und Herzen anderer von Bomben zerrissen werden.

Die Sonderberichterstatterin Francesca Albanese spricht Klartext zum Gaza-Mord: «Guys, have you lost your mind?»: Sie verurteilt das Verbrechen vom 7. Oktober in Israel, weil es abscheulich ist, sie verurteilt aber auch den Massenmord im Gaza – während sich die israelische Regierung über die Welt lustig macht, weil diese dabei nur zusieht. So sagte einer von Netanjahus rechtsextremen Partnern, der dafür ist, den ganzen Gaza einzunehmen und die Palästinenser von dort zu vertreiben, öffentlich: «Solange die Welt zuschaut, was wir hier machen und nichts da­gegen tut, machen wir weiter.» Ist das noch zum Aushalten?! Kann es wirklich sein, dass sich der Schweizerische, gewaltfreie Widerstand, den ich unterschreibe, darauf beschränkt, vor dem Fernseher ein Bier zu trinken? Und sich die Empörung der Mitmenschen allein auf die Demonstrierenden in Bern konzentriert, die diese Ohnmacht nicht mehr ertragen? Echt jetzt?! 

Notabene: Wenn ehemalige Pazifisten sagen, Pazifismus sei nicht mehr zeit­gemäss, nur, weil sich der Krieg heute für sie näher anfühlt, dann muss ich mich über diesen Verrat fremdschämen. Aber mehr noch darüber, dass wir Schweizer feige und Haltungs-frei beim Mord im Gaza zusehen.

«Als Kind faszinierte mich das Verbeugen»

Puppentheater Chnopf • Marco Schneiter und Fabio Tresch verbindet ihre Profession, die auch ihre Leidenschaft ist: das Figurentheater. Marco Schneiter ging in Spiez zur Schule und lebt heute in Thun. Seit seiner Kindheit ist er fasziniert vom Theater, das ihn seit 45 Jahren begleitet.

Raphael Lanz: «Ich lese Esther Pauchard»

Ehrung • Im Namen des Gemeinderats von Thun überreichte Stadtpräsident Raphael Lanz der Psychiaterin, Schriftstellerin und Referentin Esther Pauchard den Thunpreis für ihre Vermittlungsarbeit.

«Zivildienst schafft Respekt für andere Berufe»

Rubigen/Muri • Seit fünf Wochen arbeitet der angehende Student Lukas Malsch als «Zivi» für die Stiftung Landschaft und Kies, Rubigen. Zivildienst dauert eineinhalbmal so lange wie Militärdienst. «Warum der Zivildienst überhaupt eine Strafe sein soll, weiss ich nicht», so Malsch. «Jede Firma ist froh um Zivis.»

Der Schweizer in England

Robin Hood • Seit 115 Jahren gibt es die Tellspiele in Interlaken. Seit zwei Jahren auf der «wohl schönsten Freilichtbühne der Welt» nun auch Robin Hood. Und zwar in Schweizerdeutsch, natürlich mit Übersetzungsmöglichkeit fürs Ohr.

«Da bruchsch nume e Wärchzügchaschte»

Landliebe • Hansueli Wegmüller wuchs in Landiswil auf und war 27 Jahre alt, als er in die Fussstapfen seines Vaters trat und als Bauer begann. Weil das Auskommen des eigenen Hofes für die junge Familie nicht zum Leben reichte, bewirtschafteten er und seine Frau Margrit zusätzlich die Höfe der Eltern und mähten zum Teil «stotzige» Hänge. Wegmüllers kennen das «Chrampfe» – und sind heute, als Pensionierte, ein zufriedenes Ehepaar, das Höhen und Tiefen des Lebens meisterte. Hansueli liebt die Technik alter Militärfahrzeuge.

«Schelati Barbara» liefert gar ins Bundeshaus

Hofladen • Barbara und Fritz Schenk betreiben in Landiswil eine eigene Gelateria – sie machen die Glace selbst. Neben dem Geschäft mit dem Eis betreiben sie Landwirtschaft. Für die Glace nehmen sie die Milch der eigenen Kühe.

Lachen hinter dem Rücken

«Sie lachen hinter meinem Rücken, wenn sie mich mit den Steinen, dem Wind und den Wurzeln der Bäume, über die ich gehe, flüstern hören», sagt er, und wischt sich mit einem nicht mehr weissen Tuch den Sand von den schwarzen Schuhen. «Gott muss die Vögel sehr lieben. Ihre Art ist älter als die Dinosaurier, die längst ausgestorben sind», sagt er, geht mit dem Gesicht nah an den Spiegel und zieht sich dunkelrot die Lippen nach. Dann beugt er sich zurück, betrachtet sich, fährt mit einer Hand durchs halblange, leicht angegraute Haar: «Ist etwas nur existent, wenn es Worte dafür gibt? Das Vergessen frisst alles hinter einem auf.» Dann schaut er mir direkt ins Gesicht. «Ich ziehe bald um», sagt er. «In eine andere Zeit. Ich will sehen, ob ich mich dort verliebe.»

Er steht auf, dreht sich vor dem Spiegel. Adrett ist er. Schlank. Mit Weste, schwarzer Hose und dunkel geschminkten Augen. Er zieht die Taschenuhr aus der einen Westentasche und drückt sie mir in die Hand. «Hast Du Dir schon mal überlegt, dass sich Menschen immer nur in Menschen verlieben, die zur selben Zeit leben wie sie selbst? Ist es dann nicht ein unglaubliches Glück, der geliebten Person zu begegnen?» Er geht zum kleinen Spülbecken, im Verhältnis so klein wie der Wagen ist, in dem er lebt, und wäscht sich die Hände. «Was wäre, wenn der Mensch, der für uns bestimmt ist, erst in hundert Jahren geboren würde, oder vor tausend Jahren starb?» Dann geht er zur Tür, beugt seinen Kopf, um durch den Rahmen zu passen. «Kommst Du mit?», fragt er. Ich zucke die Schultern. Er schliesst hinter uns ab, steckt den Schlüssel in die andere Westen­tasche und sagt: «Weisst Du, sie lachen hinter meinem Rücken, wenn ich mit den Steinen, dem Wind und den Wurzeln der Bäume spreche, über die ich gehe. Aber sie hören nicht, dass sie mir antworten.» Er umarmt mich lange und geht. Mir fällt noch auf, dass er leicht nach Abschied und Erde riecht, nach Blau und dem Tuscheln der Möglichkeiten, bevor sie sich zeigen. Nach Weisheit und nach Ewigkeit. Und ein bisschen nach Hoffnung.

«Das innere Licht wird gestärkt»

Thunersee • Claudia Däpp aus Steffisburg erzählt Geschichten, hauptberuflich – und trifft einen Nerv bei Kindern und Erwachsenen: In Zeiten von Tiktok und Reizüberflutung entspannen ihre Märchen angenehm. Sie erzählt frei, ohne Buch oder Mikrofon, und stimuliert Fantasie und Vorstellungskraft der ­Zuhörenden.