Skip to main content

-

Menschen haben es mit dem dualen Denken

Menschen haben es mit dem dualen Denken. Sie trennen Sinnliches und ­Noetisches (nur verstandesmässig Erkennbares), Natur und Technik, Materie und Geist, Gut und Böse usw. 

Menschen hatten einst die Erkenntnis, dass ihr Bewusstsein polar angelegt ist. Sie erfahren Gegensätze wie Ich und Du, oben oder unten, innen oder aussen, weiblich oder männlich, Materie oder Geist, Himmel oder Hölle (obwohl sich die Erde irgendwo «dazwischen» dreht).

Menschen denken binär: Schwarz-Weiss (obwohl nicht nur Autos grau sind, sondern oft auch der Himmel). Sie schufen ein Ordnungssystem, bei dem nur zwei Möglichkeiten anerkannt werden und das Spektrum dazwischen ignoriert wird. Auch im Alltag denkt der Mensch zweiteilig. Hat der eine etwas gesagt oder getan, das der andere nicht goutiert, so ist der eine beim anderen abgeschrieben – ungeachtet seines Wesens, seiner breiten Persönlichkeit, seines sich verändernden Charakters.

Astrophysiker erkannten, dass jene ­physikalischen Gesetzmässigkeiten, die auf die Erde zutreffen, zum Beispiel in schwarzen Löchern nicht gelten. Man stelle sich vor, dass der Apfel, wenn man ihn losliesse, aufgrund der fehlenden Gravitation nicht nur nicht zu Boden ­fiele (wie im All), sondern dass es ihn seitlich wegzöge, wie eine Feder, die ein Staubsauger einsaugt. Oder dass die Hand leer wäre, weil es den Apfel bereits nicht mehr oder noch gar nicht gäbe. Irgendwo, gar nicht so viel Raumzeit von uns entfernt, kommen andere physikalische Gesetze zum Zug. Ob wir dies nun denken können oder nicht. 

Menschen sind gefangen in der Polarität der Erde, der Dualität des Denkens, der Binarität der irdischen Kultur. Zwischen dem geistigen Denken und dem sinnlich-materiellen Spüren liegt irgendwo das Fühlen. Gelänge es ihm, das ­Unvorstellbare zuzulassen, könnte er die Ganzheit des Seins vielleicht fühlen. Was könnte sich so, zumindest im menschlichen Miteinander, alles angenehm verändern.