«Die weissen Tauben sind müde, doch die Falken fliegen weiter»
Kolumne • Sehen wir die Richtung, in welche sich die Welt aktuell bewegt? Merken wir, dass das Gebilde, welches massiv, stark und unzerstörbar scheint, sich aktuell in verschiedenen Bereichen wie Pulver im Wind auflöst und zerstreut wird? Noch nie waren so viele Informationen verfügbar, und noch nie haben wir so wenig damit gemacht wie heute. Wir sind teilweise abgestumpft, oft aber auch überfordert und kommen mit dem Verarbeiten von Informationen kaum nach. Das gesamte System, welches wir in den letzten 25 Jahren aufgebaut haben, ist unglaublich fragil geworden, wir wiegen uns in einer komplett falschen Sicherheit. Es braucht nur einen längeren Ausfall des Stroms, und innert weniger Tage werden wir in eine Zeit katapultiert, welche wir schon längstens hinter uns gelassen geglaubt haben. Es wird viel Kapital digital und nutzlos, ohne bleibende Werte zu schaffen, auf der Welt hin- und herbewegt, einzig und allein, um es durch Transaktionen und Verkäufe in Sekundenschnelle zu vermehren, ohne dabei ein grosses Risiko einzugehen. Geld, das wirklich hilft, Geld, das für die Menschen, für die Regierungen da sein sollte, wird hingegen immer weniger. Es ist, als wollten die Menschen das Blindsein üben und haben einen solchen Spass daran gefunden, dass sie gar nicht mehr hinschauen wollen. Was aktuell bei uns und auf der Welt passiert, spottet jeder Beschreibung. Versuchen wir doch einen Moment, uns nur mit dem Hier und Jetzt zu befassen, einfach nur sich selbst zu sein, keine Erwartungen erfüllen zu wollen, kein Bild von irgendetwas nutzlosem, sowieso vergänglichen abgeben zu wollen. Suchen wir Stärke und Halt bei unseren Freunden, bei unseren Liebsten, suchen wir einen Fokus, suchen wir den Sinn in dem, was wir tun. Versuchen wir einander wieder zuzuhören, zu schauen was rundherum passiert, wo wir uns einsetzen und wo wir helfen können. Finden wir wieder den Mut, gemeinsam Entscheidungen zu treffen, um den Stillstand zu beenden. Entscheidungen zu treffen, die zukunftsgerichtet und nicht wie bei vielen Politikern nur die nächsten Wahlen im Fokus haben. Wie hat Abraham Lincoln (1809–1865) so treffend gesagt: «Wenn du den wahren Charakter eines Menschen erkennen willst, dann gib ihm Macht.» Es ist nicht der Einfluss, der uns als Menschen ausmacht, es ist nicht die Macht, die uns voranbringt, sondern es sind die Taten, die wir vollbringen. Es können Fehler passieren, doch diese können korrigiert werden. Es gibt nichts, was uns veranlassen könnte, Anstand, Respekt und Demut zu verlieren, auch wenn wir täglich das Gegenteil in Massen vorgesetzt bekommen. Ganz nach dem Motto, je lauter und unwahrer etwas erzählt wird, umso richtiger ist es. Nein, es kann nicht sein, dass Blender, Machtbesessene, Betrüger und das Kapital die Spielregeln bestimmen. Im Zentrum stehen immer die Menschen. Das dürfen wir nie vergessen. Dazu wünsche ich uns allen Mut und Zuversicht, aber vor allem den nötigen Tatendrang und die Kraft.