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Krieg, Mord, Anschläge

Vielen macht das aktuelle Weltgeschehen sehr zu schaffen. Es vergeht fast kein Tag ohne Berichte über Krieg, Mord, Anschläge und (Natur-)Katastrophen. Wir leben in einer Zeit, in der uns alle Neuigkeiten 24/7 erreichen – per Push-Nachricht, Social Media, Gespräche im Supermarkt.

Wir dürfen – und wollen – die Augen nicht vor dem Unrecht verschliessen, Katastrophen nicht ignorieren. Dennoch stellt sich die Frage, wo Mitgefühl endet, und wo Selbstschutz beginnt. Eine Balance zwischen «informiert bleiben» und «nicht verrückt werden» ist schwierig zu finden – und doch so wichtig. Wir müssen ver-suchen, uns abzugrenzen, denn vieles, was uns beschäftigt, liegt gar nicht in unserer Hand.

Von den Social-Media-Apps wie Facebook und vor allem TikTok, YouTube und X (Ex-Twitter), wo Inhalte ungefiltert und unkontrolliert geteilt werden, sollten wir uns mehr distanzieren. Der eigene Algorithmus spült häufig genau diese Inhalte in die Timeline, die einen aufwühlen, und somit befinden wir uns auch dort schnell wieder inmitten der belastenden Themen.

Auch die teilweise niveaulosen Kommentare, Beleidigungen, Drohungen und Respektlosigkeiten derer, die sich hinter der Anonymität des Internets verstecken, braucht kein Mensch. Überhaupt ist es wichtig, Medien bewusst zu konsumieren und die Quellen der Inhalte zu prüfen.

Ständig nur grübeln bringt nichts. In letzter Zeit konnte ich stundenlang nicht einschlafen, weil sich meine Gedanken um so vieles drehten, auf das ich keinen Einfluss habe. Was hat es mir gebracht? Ich war unausgeschlafen, besorgt und nicht gut drauf. Was hat sich durch meine Grübeleien in der Welt geändert? Nichts.

Wenn wieder alles zu viel wird, sollten wir versuchen, uns lieber auf das echte und eigene Leben zu konzentrieren, auf Familie und Freunde, Natur, Hobbys – und nicht zuletzt auf uns selbst. Uns etwas Gutes tun, einen Wellnesstag einlegen, einen Spaziergang machen, in einem Restaurant essen gehen, ein gutes Buch lesen, Sport treiben, kochen, etwas Neues ausprobieren … Was auch immer uns Freude bereitet.

Selbstverständlich dürfen wir nicht einfach alles hinnehmen und akzeptieren, «weil man ja eh nichts ändern kann». Wir können im kleineren Rahmen nämlich sehr wohl etwas tun. Wir können zu unserem Umfeld schauen, darauf achten, dass es unseren Liebsten gut geht, sich ehrenamtlich engagieren, bei lokalen Projekten aktiv werden, Aufklärungsarbeit leisten oder selbst etwas auf die Beine stellen.

 Denn auch wenn wir das Weltgeschehen nicht kontrollieren können, so liegt es doch in unserer Hand, wie wir einander begegnen – mit Respekt, Freundlichkeit und Mut zur Güte.

Lasst uns anders sein – indem wir einander guttun, auch während die Welt sich verletzt.