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Lügengeschichten sollen es richten

Münsingen | Bei der diesjährigen Produktion des Generationentheaters «GT50 plus» werden die Lachmuskeln des 
Publikums garantiert strapaziert.

| Jürg Amsler | Kultur
Lügengeschichten
Es sind nur noch kleine Details, die für Renata Pfister-Frezza (rechts) beim Spiel auf der Bühne nicht ganz stimmen und verbessert werden müssen. Foto: Jürg Amsler

Wer auf einen Schlag in den Besitz von «Gäld wi Heu» kommt, wird sich erst einmal freuen. Doch es kommen nicht selten Probleme auf einen zu. Sicher dann, wenn der Geldsegen auf eher dubiose Art und Weise eingetreten ist. Heinz Binder verwechselt im Zug seinen Aktenkoffer. Später stellt er fest, dass er im fremden Koffer zwei Millionen Franken nach Hause getragen hat. Er fasst einen Plan: mit seiner Frau Eva die Schweiz so rasch wie möglich zu verlassen. So leicht lässt sich dies nicht umsetzen. Verschiedene Umstände lassen die Hoffnungen schwinden, künftig auf Mallorca ein sorgloses Leben zu geniessen. Jetzt hilft nur noch lügen, was das Zeug hält. Ob es doch noch zu einem Happy End kommt, erfahren Besucherinnen und Besucher an einer der Aufführungen des Generationentheaters «GT50 plus» Münsingen.
Die Mundartfassung der Komödie in zwei Akten von Ray Cooney wird in der Aula des Schulzentrums Schlossmatt insgesamt sieben Mal gespielt. Die Premiere ist am 21. Februar.

Dem Ensemble angepasst

Seit Wochen wird unter der Regie von Renata Pfister-Frezza eifrig geprobt. «Mit Renata haben wir einen Glückstreffer gelandet. Für uns ist es wie Ostern und Weihnachten zusammen», schwärmt Hans Neuenschwander. Der 85-Jährige steht als Rolf Jorns auf der Bühne. Er schätzt wie alle andern Spielerinnen und Spieler die Arbeit der engagierten Theaterfrau. Ihre Anweisungen werden sofort im Textheft notiert, damit ja nichts vergessen geht. «Ich habe mich rasch daran gewöhnt, dass bei einem Ensemble mit einem Durchschnittsalter von weit über 70 Jahren alles etwas bedächtiger ist. Mit Freude und Genugtuung stelle ich fest, dass auf der Bühne ein Stück entsteht, das ganz meinem Gusto entspricht», lobt die Regisseurin und sieht sich in ihrer Rolle, für einmal vor der Bühne, bestätigt.
«Wir wollen alle gemeinsam etwas verwirklichen. Es ist darum mehr als selbstverständlich, dass wir unser Bestes geben. Wenn wir auf der Bühne stehen und Theater spielen, ist das Freiwilligenarbeit der besonderen Art.»
Pierre Marti spricht für die ganze Truppe, die auf, vor oder hinter der Bühne mitwirkt. Es bleibe nicht beim Theater Spielen. «Wir treffen uns in der ‹theaterlosen› Zeit das ganze Jahr hindurch zu gemeinsamen Aktivitäten und geselligen Anlässen. Wir pflegen untereinander Kontakte. Das bringt uns allen willkommene Abwechslung in den Alltag», rühren Hans Neuenschwander und Pierre Marti die Werbetrommel für das Mitmachen bei «GT50 plus».

«Gäld wi Heu» mit dem Generationentheater GT50 plus Münsingen, Mundartfassung der Komödie in zwei Akten von Ray Cooney (Regie: Renata Pfister-Frezza). Aufführungen in der Aula des Schulzentrums Schlossmatt Münsingen: 20. (Hauptprobe, 19.30 Uhr), 21. (Premiere, 19.30 Uhr), 23. (19.30 Uhr), 25. (14 Uhr), 28. Februar (14 Uhr), 1. und 2. März (jeweils 19.30 Uhr). Eintritt frei, Kollekte (Richtpreis 20 Franken).

www.generationen-theater.ch

 

Ein besonderes Angebot In der Sozialdiakonie der reformierten Kirchgemeinde Münsingen betreut Karin Meumann die Altersgruppe 60 plus. Frauen und Männern ab 60 Jahren steht ein vielfältiges Programm zur Auswahl, das Begegnung, Erlebnisse und Austausch ermöglicht.
Unterhaltung und Spass, Mitdenken, Mitmachen und zur eigenen Aktivität anregen stünden dabei im Vordergrund, ist auf der Homepage der Kirchgemeinde zu lesen. Das Generationentheater «GT50 plus» Münsingen ist eines dieser Angebote. Seit 2014 spielen die Seniorinnen und Senioren Theater. «Gäld wi Heu» ist ihre achte Produktion. In diesem Jahr steht Karin Meumann als «Jüngste» mit auf der Bühne. «Für mich ist das eine Premiere. Ich freue mich, dass ich für einmal Teil des Ensembles sein darf. Mein persönlicher Terminkalender erlaubt es mir, dass ich einem Hobby frönen kann, das mir grossen Spass be­reitet», sagt Karin Meumann. Für Karin Meumann ist das Generationentheater «GT50 plus» etwas ganz Besonderes: «Eine Theaterproduktion ist sicher ein ausgezeichnetes Gedächtnistraining. Es müssen Bewegungsabläufe einstudiert werden. Theaterspielerinnen und -spieler suchen bewusst die meist auf ein halbes Jahr beschränkte, intensive Zusammenarbeit im Ensemble. Mit dem Ziel, nicht nur selber Spass zu haben, sondern mit einer gelungenen Vorstellung anderen Freude und beste Unterhaltung zu bieten.»

www.ref-muensingen.ch
www.kathbern.ch/muensingen

Jürg Amsler

 


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