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Das Fest der Liebe?

Tiere | Die Botschaft von Weihnachten ist die universelle Liebe. Diese schliesst Menschen und Tiere ein. An Zweitere jedoch denken wir nicht immer. Ihnen sei diese Titelgeschichte gewidmet.

| Sonja Laurèle Bauer | Gesellschaft
Huhn
Eine Persönlichkeit: Man muss sich Zeit nehmen, um mit jemandem eine Beziehung einzugehen, um für ihn verantwortlich sein zu können. Foto: Sentience/zvg

2021 schrieb John Ironmonger die kurze Geschichte «Das Jahr des Dugong». Darin beschreibt er das Leben auf der Erde einige Jahrhunderte nach uns – ohne Tiere. Es gibt sie nicht mehr. Der Mensch hat sie ausgerottet und jenen, die er züchtete, so viel Leid angetan, dass sie verschwanden. Die Novelle ist deshalb so eindrücklich, weil wir beim Lesen wissen, dass wir Menschen gemeint sind. Wir tun dies gerade mit dem Wolf; perfide und unter dubiosen Vorwänden wird er, wie im Mittelalter, zur Bestie degradiert. Andere Tiere beuten wir zu Millionen aus. Wir geben ihnen keine Namen und nennen sie Nutztiere, damit es nicht so auffällt. Fänden wir auf anderen Planeten Leben und sähen, was deren reflektierte(!) Bewohnende mit ihren Tieren täten, wir wären entsetzt – hier aber, wo wir es selbst tun, schauen wir nicht hin. Das ist ein gros-ses Drama. Wir feiern das Fest der Liebe der Menschen – die anderen Spezies lassen wir aussen vor. Wer sagt, sie oder er liebe Tiere, in ihrem oder seinem Verhalten aber wenig bis keine Konsequenzen daraus zieht, ist unglaubwürdig in seiner Aussage.

Vanessa Gerritsen ist Juristin bei «Tier im Recht» (TIR). «Tier im Recht» unterstützt und fördert national und international die Weiterentwicklung von Recht und Ethik zum Schutz der Tiere. «Erkenntnisse, die im Bereich des Stiftungszwecks erworben wurden, sollen in der Rechtslehre und in der Gesetzgebung umgesetzt werden», so Gerritsen. Die TIR mache sich für die Verbesserung von Mängeln in der Tierschutzgesetzgebung stark, strebe besonders auch einen konsequenten Vollzug der bestehenden Bestimmungen an. «Deswegen setzt sie sich in Politik und Rechtswissenschaft sowie bei Behörden und in der Öffentlichkeit für die Vermittlung des richtigen Wissens und für eine entschlossene Durchsetzung der Tierschutzvorschriften ein.» Die Stiftung ist eine gemeinnützige, operative und unabhängige Non-Profit-Organisation. Sie untersteht dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) als Aufsichtsbehörde.

Philipp Ryf von «Sentience» (Empfindsamkeit) kennt sich in der Landwirtschaft aus und setzt sich gegen Massentierhaltung ein. Céline Schlegel von «animal rights switzerland» sagt, wa-rum unser Tierschutzgesetz nichts mit Tierwohl zu tun hat.


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