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Wer gibt ihm das Leben zurück?

Steffisburg • Hanspeter Fahrni, 60, Pflegedienstleiter, seit 25 Jahren im Beruf, erkrankte zwei Wochen nach der Coronaimpfung von einem Tag auf den anderen schwer an ME/CFS – und dies, obwohl er immer negativ getestet wurde und nie an Corona erkrankte.

Hanspeter Fahrni aus Steffisburg vor und nach der Corona-Impfung. (Bild: zVg)

Hanspeter Fahrni ist ein zugänglicher, sehr besonnener Mensch. Unaufgeregt, und trotz seiner grossen Lebens-Enttäuschung ruhig und den Menschen, soweit er noch kann, zugewandt. Erst 2019 hatte der sportliche Mann eine 80-Prozent-Stelle als Pflegedienstleiter in einem Altersheim angetreten. «Dies, weil ich nach vielen Jahren im Beruf meine Work-Life-Balance besser leben wollte.» Während seiner 25-jährigen beruflichen Tätigkeit war Fahrni sowohl im Spital als auch in der Psychiatrie und im Altersheim als Pflegefachmann tätig, war zudem ausgebildeter Jugend- und Sportleiter, trainierte die Jugend im Eishockey, spielte selbst. «Ich kam manchmal nach acht, neun Stunden Arbeit heim und hatte immer noch genug Energie, um Sport zu treiben.» Er fuhr Mountainbike, Ski, lief Schneeschuh, wanderte und liess sich vor sieben Jahren für die Pro Senectute zum Wander- und Schneeschuhlauf-Leiter ausbilden. Nichts davon kann er heute noch tun. «Ich kann oft nicht einmal mehr den Briefkasten selbst leeren, weil die Kraft dafür nicht reicht.»

An der körperlichen Grenze

Wie kams? Als Corona ausbrach und die Impfung zugelassen wurde, drängten ihn Vorgesetzte und Kolleginnen und Kollegen zur Impfung. «Ich sei dies den Bewohnerinnen und Bewohnern wie auch den Mitarbeitenden schuldig», so Fahrni. So liess er sich im Juli und August 2021 zweimal gegen Corona impfen. Zwei Wochen nach der zweiten Impfung ging es ihm von einem Tag auf den anderen massiv schlechter. «Da entstand spürbar etwas in meinem Körper, das ich zuvor nicht gekannt habe.» So konsultierte er seine Ärztin deswegen. Diese sagte ihm, er solle sich zum dritten Mal impfen lassen, der Booster werde zu Verbesserungen seiner Gesundheit führen (…) Das Gegenteil war der Fall. So begann für Fahrni, der nie zuvor unter Depressionen oder gravierenden Krankheiten gelitten hatte, ein Marathon. Doch diesmal kein sportlicher, sondern einer von Arzt zu Psychiaterin und von Psychiater zu Ärztin. Ernst genommen wurde er nirgends. Einer der Ärzte griff ihn gar verbal massiv an, als er mögliche Folgen der Coronaimpfung ansprach. Neben seiner körperlichen Krankheit kamen Diffamierungen hinzu, die ihn zusätzlich schwächten. «Egal ob ich 7 oder 15 Stunden pro Tag schlafe, ich bleibe müde», sagt er. Seit der Impfung leidet er an massiver Erschöpfung (ME/CFS; Fatigue), Antriebslosigkeit, Alpträumen, Ängsten, Atemnot, Krämpfen, Brain Fog, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsproblemen, sozialer Phobie, Schwindel, Bewegungseinschränkungen, Gelenkschmerzen, Ganzkörperschmerzen, Brustschmerzen, brennender Haut, Hautproblemen, emotionaler Instabilität, Hitze- und Kältegefühlen, Gewichtsveränderung, Gleichgewichtsstörungen, geschwollenen Armen und Beinen, Reizüberflutung (Licht, Gerüche, Geschmack, Geräusche, Berührungen), Herzklopfen, Schlafstörungen, Restless Legs, Hoffnungslosigkeit und infolgedessen Wut, Verzweiflung, Angst und Einsamkeit. 

Hilflosigkeit auf allen Seiten 

Fahrni erhielt Medikamente, die ihm nicht halfen und die selten etwas mit seinen Beschwerden zu tun hatten, weil die konsultierte Ärzteschaft nicht weiterwusste. Man stellte ihm stets neue Diagnosen. «Die Situation verschlimmerte sich, ich ging nicht mehr aus dem Haus.» Seine Krankheit konnte nicht eingeordnet werden. «Sie anerkannten einfach nicht, dass da etwas Neues ist, und auch nicht, womit es zusammenhängen könnte.» Fahrni leidet nun seit Jahren. «Und dies nicht nur ab und zu», sagt er ruhig. «Sondern 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche, 52 Wochen pro Jahr, und dies nun seit vier Jahren.» Wer ihn kennenlernt, weiss, dass Fahrni weit entfernt von einem Simulanten ist. Vielmehr ist er unglaublich stark. Wenn auch die Liste jener Impfopfer weltweit, die keine Kraft mehr haben, länger wird. «Das Schlimmste ist, dass man nicht ernst genommen wird, dass man gar beschimpft oder als dumm verkauft wird, oder einem mit Häme begegnet wird», so Hanspeter Fahrni. Sieben Wochen verbrachte er in einer ausgewiesenen Klinik im Kanton Bern, die ihn auf Burn-out behandelte, ihm hilflos gegenübertrat … «Das müssen Sie sich mal vorstellen.» Der engagierte und einst sportliche Fahrni ist heute ausgesteuert, lebt vom Sozialamt. Es geht ihm nicht gut. Ob Heilung in Sicht ist, ist nicht bekannt. Was ihm aber helfen würde, sind Ärztinnen und Ärzte, die ihn und die Krankheit ernst nehmen und die die Tatsache, dass die Coronaimpfung Menschen schaden kann, endlich nicht mehr ignorieren. Er wünsche sich, dass sich neben der Ärzteschaft generell die Gesellschaft endlich mit dem Thema befasse. «Dass sich auch jene, die bei der IV oder AHV arbeiten, bei den Krankenkassen und in der Politik, mit den Impfschäden auseinandersetzen.»

Heute hat Hanspeter Fahrni ein interdisziplinäres Ärzteteam um sich, das ihn unterstützt und ernst nimmt, er geht auch zum Physiotherapeuten. Die Krankenkasse zahlt ihm aber längst nicht alles. «Meistens stehe ich, was das Verständnis für meine Krankheit betrifft, nach wie vor vor verschlossenen Türen». Ein Teufelskreis. «Ich wünsche mir, dass Impfgeschädigte Rückhalt von Ärzten, Ämtern, von Politik und Gesellschaft erhalten, die für mein Schicksalmitverantwortlich sind.» Fahrni war als Pflegefachmann 25 Jahre lang fürm kranke Menschen da. Nun ist es an der Zeit, dass die Gesellschaft ihm etwas zurückgibt!


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