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Tiere ohne Mitspracherecht

Wahlen | «Seit Jahren blockiert das Schweizer Parlament die Tierschutzanliegen», sagen mehrere Tierschutzorganisationen und lancieren das Projekt «Tierpolitik Schweiz», das die Einstellung der Politikerinnen und Politiker zum Tierwohl bewertet.

| Sonja Laurèle Bauer | Politik
Tierpolitik Schweiz
Sie setzen sich dafür ein, dass Tiere im Parlament eine Stimme bekommen. Foto: zvg

Seit 15 Jahren werden sämtliche Tierschutzanliegen im Parlament blockiert. Das zeigt eine Recherche von «Tier im Fokus» (TIF). «Das aktuelle Parlament will vom Tierschutz nichts wissen», sagt TIF-Präsident Tobias Sennhauser. Der jüngste Fall der neuen Agrarpolitik 22+ verdeutlicht diese Blockadehaltung: Sämtliche tierrelevanten Aspekte wurden gestrichen.

Bundesrat sieht Handlungsbedarf

Laut dem Bundesrat sollen sämtliche Tiere in der Schweiz Auslauf erhalten. Trotz des grossen Handlungsbedarfs bleibt das Parlament stur. Derweil häufen sich die Argumente gegen die Tierindustrie. «Das System Massentierhaltung schadet Mensch, Tier und Natur», kritisiert Sennhauser.

Um neue, tierfreundliche Kräfte im Parlament zu mobilisieren, lanciert Tier im Fokus – gemeinsam mit der Schweizer Liga gegen Tierversuche und für die Rechte des Tieres (LSCV), Stop Gavage Suisse, der Coalition Animaliste (COA) sowie der Susy-Utzinger-Stiftung – ein neues Projekt: «TierPolitik Schweiz». Dieses bietet ein Tierwohl-Rating von Politikerinnen, Politikern und Parteien an. «Dank Tierpolitik Schweiz bekommen die Tiere im Parlament eine Stimme», sagt Sennhauser. Tierpolitik Schweiz ist ein direkter Schritt in Richtung eines Ziels der Theory of Change von Tier im Fokus (TIF): der Etablierung einer gewaltfreien Wertschöpfungskette. «Je mehr tierfreundliche Menschen im Parlament sitzen, desto rascher schaffen wir die Massentierhaltung ab», sagt Sennhauser.

 

Tiere als Ware


16 Millionen Nutztiere leben mittlerweile permanent für die Produktion von tierischen Lebensmitteln in der Schweiz. Die Hälfte davon wird mit Importfutter wie Soja und Getreide ernährt. 1,2 Millionen Tonnen jährlich.

Zu viel Gülle und Stickstoff überdüngen dadurch Böden, Wälder und Gewässer, belasten unser Trinkwasser mit Nitrat, zerstören die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit und verstärken die Klimakrise. 

Die Höchstwerte für Stickstoffverbindungen und Phosphor, die bereits seit 2008 zum Schutz der Umwelt, der Ökosysteme, der Biodiversität und der Wasserqualität in den Umweltzielen der Landwirtschaft verankert sind, werden dabei massiv überschritten – beim giftigen stickstoffhaltigen Gas Ammoniak um 70 Prozent! Die Nutztierhaltung verursacht dadurch fast doppelt so viel stickstoffhaltige Luftschadstoffe wie Verkehr, Industrie und Haushalte zusammen.

Pressedienst


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